


Eine innovative Prüfungsleistung hat Prof. Dr. Vinzenz Krause in seiner Vorlesung „Moderne Managementmethoden“ im Bachelor-Studiengang BWL mit Schwerpunkt Unternehmensführung eingeführt: einen Hackathon. Diese Design-Thinking-Methode kommt ursprünglich aus der Welt der Softwareentwicklung. In dem kollaborativen Veranstaltungsformat arbeiten die Teilnehmenden in kürzester Zeit gemeinsam an der Entwicklung von Prototypen, neuen Ideen oder Lösungen für ein bestimmtes Problem. Vinzenz Krause stellte seinen Studierenden erstmals eine Prüfungsaufgabe, die sie innerhalb eines Hackathons bearbeiten sollten und bewertet sie damit nicht ausschließlich nach klassischen Kriterien, sondern legt den Fokus auf Teamarbeit, Kreativität, Problemlösungsfähigkeit und Projektmanagement. Thema: Relevante Herausforderungen von kleinen und mittelständischen (KMU) Unternehmen aus der Region Biberach. „Diese praxisnahe Prüfung wendet theoretische Konzepte in einem realen Kontext an“, so der Professor, die Studierenden werden dabei zu innovativen Problemlösern“.
Los ging es mit einer ungewöhnlichen Aufwärmübung, der Marshmallow-Challenge. Dafür traten die Studierenden in Teams gegeneinander an. Die Aufgabe: Innerhalb von 15 Minuten den höchsten freistehenden Turm aus Spaghetti, Klebeband, Bindfaden und einem Marshmallow zu bauen, wobei das Marshmallow an der Spitze platziert werden muss.
Diese scheinbar spielerische und einfache Aufgabe spiegelt anschaulich die Unterschiede zwischen der klassischen Projektarbeit und der agilen Arbeitsweise wider. Denn: Das eine Team darf direkt von Beginn an mit dem Bau starten (agile Weise / Trial-and-Error), das andere dagegen erst nach 12-minütiger Planung (klassisches Projektmanagement). Abschließend müssen die Studierenden die durchgeführte Challenge reflektieren und diskutieren, welche Managementmethoden in der Realität effizienter sind. „Die Reflexion hilft dabei, die Verbindung zwischen Theorie und Praxis zu verstehen und die eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln“, so Prof. Vinzenz Krause.
Am Ende des Hackathons hatten die Teams insgesamt 50 Ideen entwickelt, um KMU im Bereich des Talent Management und Recruiting sowie der Digitalisierung zu stärken; für eine ausgewählte Idee haben sie zudem gemeinsam einen Prototypen entwickelt und validiert. „Das Format bietet den Studierenden eine einzigartige Gelegenheit, in kürzester Zeit Ideen für spezifische Probleme systematisch zu erarbeiten und ihre theoretischen Kenntnisse in einem praktischen und interaktiven Umfeld zu testen und zu vertiefen“, äußert sich Krause zufrieden mit dem Ergebnis.